Die Höhe unserer Heizkosten hängt stark von zwei Faktoren ab, auf die wir keinerlei Einfluss haben: dem Wetter und den internationalen Energiepreisen. Kalte Winter und steigende Rohstoffpreise treiben die Kosten nach oben. Viele nehmen die jährlichen Heizkosten deshalb als gegeben hin. Doch das ist ein Irrtum, denn im eigenen Haushalt schlummern zahlreiche Stellschrauben, mit denen sich unnötige Mehrkosten vermeiden lassen.
- Sparpotenzial beginnt schon beim Einkauf
Wer Heizöl oder Flüssiggas nutzt, sollte die Preise verschiedener Anbieter vergleichen und die Entwicklungen bei den Rohstoffpreisen beobachten. Schwankungen von mehreren hundert Euro pro Lieferung sind keine Seltenheit. Beim Liefertermin sollte auf die Messanlage des Tankwagens geachtet werden. Der Zähler muss bei Null starten, der Endstand sollte mit dem Lieferschein übereinstimmen. Außerdem sollte man auf das RAL-Gütezeichen Energiehandel achten, denn es wird nur an Unternehmen vergeben, die regelmäßig auf Seriosität, Preistransparenz, genaue Abgabe und Produktqualität geprüft werden.
- Wartung zahlt sich aus
Viele Haushalte verschenken bares Geld, weil ihre Heizungsanlage nicht optimal gewartet ist. Schon Rußablagerungen im Kessel können bis zu 5 % Mehrverbrauch verursachen. Ebenso wichtig ist eine regelmäßige Reinigung des Heizöltanks. Auch der hydraulische Abgleich durch einen Fachbetrieb verhindert unnötige Mehrkosten. Er sorgt dafür, dass jeder Heizkörper die richtige Wärmemenge erhält – eine häufig übersehene Ursache für zu hohe Verbräuche.
- Das Gehirn der Heizung arbeitet oft gegen uns
Die Regelungsautomatik bestimmt, wann und wie intensiv die Heizung arbeitet. Wenn sie falsch programmiert ist, heizt das System oft mehr als nötig und das während der gesamten Heizperiode. Schon einfache Anpassungen wie Nachtabsenkung oder angepasste Heizzeiten bringen deutliche Einsparungen.
- Alltagsfallen im Haushalt – kleine Fehler, große Wirkung
Viele Kostenfallen verstecken sich direkt in den Wohnräumen, wie z.B.
Blockierte Heizkörper: Möbel, Verkleidungen oder lange Vorhänge vor Radiatoren verhindern die Luftzirkulation. Die Wärme kann nicht in den Raum gelangen, die Heizung läuft länger und verbraucht mehr Energie. Mindestens 30 cm Abstand sollten eingehalten werden!
Kippfenster: Dauerlüften kühlt Räume aus. Besser ist es, kurz und kräftig stoßzulüften.
Luft im Heizkörper: Gluckernde Geräusche sind ein typisches Warnsignal, dann behindert Luft die Wärmeabgabe. Das Entlüften ist einfach und schnell erledigt. Ventil mit einem Entlüftungsschlüssel öffnen, bis nur noch Wasser kommt – fertig.
Auch wenn wir das Wetter und die internationalen Energiemärkte nicht steuern können, liegt ein großer Teil unserer Heizkosten in unserer eigenen Hand. Viele Maßnahmen sind