Entwicklung der Netzentgelte
Für die Höhe der Netzentgelte sind eigentlich zwei Netzbetreiber verantwortlich. Dies ist zum einen der Übertragungsnetzbetreiber und zum anderem der Verteilnetzbetreiber.
Das Bundesgebiet ist in vier Gebiete aufgeteilt, für welche die Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW zuständig sind. Sie betreiben das Höchst- und Hochspannungsnetz und transportieren den Strom über weite Strecken.
Ihre Gebühren berechnen sie den Verteilnetzbetreibern, von welchen es wiederum knapp unter 900 Stück gibt. Diese sorgen in ihren Gebieten (wie der Name es schon sagt) für die Verteilung des Stroms bis an jeden Stromzähler.
Auf beiden Stufen der Netzbetreiber fallen Kosten für Investitionen in die Infrastruktur und für die Netzstabilisierung an. Die Kosten der Verteilnetzbetreiber hängen auch von der Bevölkerungsdichte ab.
Durchschnittlich betrugen die Netzentgelte bei einem privaten Haushalt und einer Abnahme von 3.500 kWh in Cent je kWh (Quelle BDEW):
- 2006
- 6,93
- 2007
- 6,24
- 2008
- 5,90
- 2009
- 5,73
- 2010
- 5,86
- 2011
- 5,92
- 2012
- 6,14
- 2013
- 6,64
- 2014
- 6,63
- 2015
- 6,74
- 2016
- 7,01
- 2017
- 7,50
- 2018
- 7,29
- 2019
- 7,39
- 2020
- 7,75
- 2021
- 7,80
Die Entgelte sind somit von 2006 bis 2021 um 12,6 % gestiegen, vergleicht man die Jahre 2009 und 2021 sind es 36,1 Prozent.
Regional können die Netzentgelte von diesen Durchschnittswerten stark abweichen.
Die Gründe für die Steigerung und für Abweichungen sind vielfältig. Neben dem oft als Hauptgrund aufgeführten Wandel zu einer dezentralen und nicht planbaren (aus erneuerbaren Energien) Stromerzeugung können aber auch Investitionsstaus oder ein starker Bevölkerungszuwachs regional hohe Investitionen in die Netze erfordern.
Die Netzentgelte der (natürlichen) Monopolisten werden zwar von der Bundesnetzagentur und den Landesregulierungsbehörden reguliert, der simulierte Wettbewerb im Rahmen der Anreizregulierungsverordnung ist mit einem echtem, marktwirtschaftlichem Wettbewerb jedoch nicht ganz vergleichbar…